Höhlenbewohner einmal anders: Cave-Con 2016

Schon seltsam, dass man seit Herr der Ringe bei Höhlen zuerst an Hobbits denkt. Doch dass in Höhlen auch Tabletoper, Rollenspieler und Brettspieler anzutreffen sind, beweist die Cave-Con in Aschaffenburg. Obgleich das mit der Höhle auch nicht ganz ernstzunehmen ist. Sie fand nämlich in einem Jugendzentrum statt. Letzten Samstag machte ich mich also auf, um eine weitere Convention im Umkreis von Darmstadt zu erkunden. Nochmal zur Erinnerung, eine Convention ist wie ein Spieletreff, nur mit mehr Fokus auf Pen-and-Paper-Rollenspiel. Und ich muss wirklich sagen: WOW! Nein, nicht World of Warcraft, sondern wirklich: WOW! Es gab allerlei tolle Rollenspiele, interessante Brettspiele und ein vielseitiges Rahmenprogramm, aber der Reihe nach:

Angefangen habe ich meinen Tag mit Pathfinder. Dieses Hack-and-Slay-Rollenspiel hat mir noch nie zugesagt und die neue Pathfinder-Society leider auch nicht. Wenn ich nur auf das Steigern meiner Werte aus bin, warum setze ich sie dann nicht gleich hoch oder spiele ein Computerspiel? Da muss ich wenigstens nicht so viel kopfrechnen.
Wie dem auch sei, danach ging es mit Call of Cthulhu weiter. Es war mit Abstand das beste Rollenspielerlebnis, das ich je hatte. Diese Immersion zwischen Fiktion und Realität habe ich noch nie erlebt. Da ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten will, sei hier nur angemerkt: Wenn ihr mal die Gelegenheit haben solltet, einer Spielerunde von einem gewissen Carsten beizuwohnen, die nur eine Stunde dauern soll, nehmt unbedingt teil!

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Die Insel Wei

Als letztes Rollenspiel habe ich idee! von Daniela Festi getestet. Nicht nur, dass die Autorin eine wunderbar angenehme Zeitgenossin ist, auch das Spiel war beeindruckend. Es handelt sich um ein Rollenspiel ohne Würfel, nur mit Karten, bei dem die Spieler zunächst gemeinsam ihre Welt erfinden. Das Fazit der Autorin ist: Die Kreativität einer Gruppe ist mit nichts zu vergleichen. Und das Ergebnis unserer Welt, könnt ihr hier auf dem Bild sehen. Eine vielschichtige Insel mit Terraformern, Einwegportalen, einer trügerischen Oberschicht und u.a. Hasenmenschen.

Bevor ich aber nun mich zu sehr auf Rollenspiele fokussiere, hier ein kurzer Bericht zum eigentlichen Thema dieses Blogs: Brettspiele!

Als Aussteller waren Pegasus Spiele und der Heidelberger Spieleverlag zugegen. Antesten konnte ich in der kurzen Zeit nur zwei Spiele: OctoDice und Willkommen im Dungeon (siehe Titelfoto). Beide sind durchaus spielenswert und bergen ihren Charme. Bei OctoDice handelt es sich um ein Würfelspiel, das aber im Vergleich zu Kniffel wesentlich komplexer ist und durch Zusatzaktionen, die es einem erlauben, die Würfel der anderen zu benutzen, zu keiner Zeit langweilig wird. Willkommen im Dungeon hingegen ist ein kurzweiliges Bluffspiel. Wer mich kennt, weiß, dass ich Bluffspiele mag und dieses habe ich sehr gemocht. In einer Gruppe muss der Reihe nach ein Dungeon für einen Helden vorbereitet werden. Dazu zieht man verdeckt ein Monster und legt es entweder auf den Dungeonstapel oder wirft es ab und nimmt dafür dem Helden einen wertvollen Gegenstand ab. Dies wird reiheum so lange wiederholt, bis alle passen. Dann muss der letzte, der nicht gepasst hat, mit dem Helden in den Dungeon und die Monster dort besiegen. Pech nur, wenn er diesem vorher die gesamte Ausrüstung abgenommen hat. Sollte ich das Spiel irgendwann einmal besitzen, wird es den Eingang in die Rezensionen hier finden!

Der Rest der Con verlief gut. Die Küche war lecker, ich habe bei der Feedbackverlosung etwas gewonnen und am Ende gab es sogar ein Nerd-Pubquiz, dass wir aufgrund einer dortigen Bekanntschaft ebenfalls gewinnen konnten! (Wer weiß auch von sich aus, wer Old Man Henderson ist?)

Wer also noch nie in Aschaffenburg war, hat nächstes Frühjahr einen Grund!

 

P.S.: Wer sich wundert, warum so lange keine Einträge mehr kamen: Mein Laptop hatte kurzfristig den Geist aufgegeben und die Masterarbeit drängt gerade etwas. Aber ich verspreche baldige Besserung O:)